Glauben-Wissen-Kirche - Freiheit, Würde, Wahrhaftigkeit, Macht, Angst, Würde, Aufgabe...



Glauben-Wissen-Kirche

Freiheit und Würde in der Kirche


Wissen


Wissen setzt sich aus der Summe von Sinneswahrnehmungen zusammen. Wir sind gewohnt, dazu nur die Wahrnehmungen unserer äußeren fünf Sinne zu rechnen. Glaubenswissen, Glaubensgewissheit, ist die Summe unserer Wahrnehmungen auch mit den inneren Sinnen, denen Gott sich offenbaren will.

Religiosität ist eine elementare Begabung jedes Menschen. Wer mit dieser Begabung ernsthaft umgeht, braucht bald nicht mehr nur zu glauben, sondern für ihn tritt an die Stelle von Glauben mehr und mehr sicheres Wissen.

Wird in der Kirche, im Religionsunterricht, in den Predigten und in Gesprächen unter Christen unser Wissendurst über Gott und die unsichtbare Welt befriedigt? Nur mit diesem Wissen können wir die Frage nach dem Sinn unseres Lebens beantworten.

Haben Theologen Angst, über das Wissen von den "unsichtbaren Dingen" (vgl. das Glaubensbekenntnis) zu sprechen, oder wissen sie zu wenig darüber? Es könnte der Eindruck entstehen, es handle sich um Geheimwissen, das sorgfältig gehütet werden muß. Dieses Wissen aber ist der Schlüssel zum Begreifen in der Religion. Die Menschenseelen sind in 2000 Jahren durch das Wirken des Christusgeistes so gereift, dass sie nach Verstehen verlangen und auch verstehen können. Formeln befriedigen viele nicht mehr, und so kehren sie der Kirche enttäuscht den Rücken und suchen ihr Glück anderswo, oft zu ihrem Schaden.

Gerade im zweiten Lebensjahrzehnt ist jeder Mensch besonders offen für das Begreifen der Welt, und er fragt dringend nach Erklärungen für unser Dasein, nach Sinn und Ziel. Was den jungen Leuten aber in den Unterrichten und Gottesdiensten dazu vermittelt wird, schreit vielfach zum Himmel. Junge Menschen lassen sich doch nicht mit Formeln sowie Ge- oder Verboten abfüttern. Und teilweise ist Sakramentenvorbereitung nicht so leicht von Beschäftigungstherapie zu unterscheiden. Die unverzeihlichen Versäumnisse in der Jugendarbeit sind der wichtigste Grund für die leeren Kirchen.

Zeitgemäße Glaubensverkündigung müsste sich der Wirklichkeit der unsichtbaren Dinge stellen.

Aber in den Kirchen ist nicht nur ein gestörtes Verhältnis zum Glaubenswissen zu beklagen: Es entsteht leicht der Eindruck, dass der, der zu viel über das innerkirchliche Leben, vor allem über Missstände und Vorentscheidungen weiß und damit auch umgeht, mit Nachteilen und Ausgrenzungen zu rechnen hat. So gehen Kirchenmitarbeiter sehr vorsichtig mit diesem Wissen um, was aber offenbar auch dazu führt, dass sie ebenso vorsichtig mit dem Wissen um Gott und um die unsichtbaren Dinge umgehen. Offener Umgang mit Wissen tut Not und ist notwendige Voraussetzung für innere Freiheit und Mündigkeit.



Wissen ist Macht.



Wissen ist Verantwortung




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